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Künstler: Liv Kristine

Album: Enter my rleigion

Erscheinungsjahr: 2006

Anspieltipp: Trapped in your labyrinth

Autor: Tobias

Liv Kristine hat sich nicht nur als stetige Gast-Sängerin bei Atrocity und Frontfrau von Leaves Eyes etabliert, auch zahlreiche andere Acts suchen stets die Zusammenarbeit mit der erfahrenen und talentierten Künstlerin. Wie keine andere Sängerin bewegt sich Liv Kristine dabei mühelos durch alle Musikstile. Nicht zuletzt stellte die gebürtige Norwegerin diese Gabe bei ihrem Gastauftritt auf Cradle of filths „Nymphetamine“ unter Beweis, welchem mit enormem weltweitem Medieninteresse entgegnet wurde. Dass Liv Kristine nach ihrem 1998er-Werk „Deus ex machina“ aber noch einmal ein Album unter ihrem eigenen Namen aufnehmen würde, erschien auf Grund ihrer Einbindung in ebendiese Projekte und Kapellen lange Zeit mehr als unwahrscheinlich. Seit wenigen Tagen steht nun aber tatsächlich eine neue Langrille der Künstlerin, genannt „Enter my religion“, in den Plattenläden und straft damit alle Skeptiker Lügen. Auch, und so viel vorweg, wirkt das Album keineswegs wie ein kommerzieller Schnellschuss; man merkt der 45minütigen Platte vielmehr an, dass Liv Kristine jede freie Minute der letzten acht Jahre dazu genutzt hat, das Songmaterial nahezu bis zur Perfektion reifen zu lassen.

Stilistisch will das angebotene Material dabei selbstredend nicht wirklich in den musikalischen Rahmen ihrer beiden Arbeitgeber passen, denn wer Liv Kristine’s erster Solo-Scheibe gelauscht hat, weiß, dass die geschäftige Blondine mehr auf ihre engelsgleiche Stimmgewalt und dezente musikalische Untermalung, denn auf Bombast und meterhohe Gitarrenwände setzt. So überrascht es auch nicht, dass „Enter my religion“ den Bereich des Gothic-Metals wenn überhaupt nur selten tangiert. Dem beinharten Metal-Head sei daher gesagt, dass er dem hier betrachteten Silberling wohl rein gar nichts abgewinnen wird, denn der Hörer bekommt es mit 12 sanften Popsongs, die mal in die rockigere Richtung tendieren, mal mit exotischem Flair erscheinen, zu tun. Insgesamt aber klang die 29-Jährige wohl nie vielseitiger und abwechslungsreicher als auf „Enter my religion“.

Über weite strecken des Albums präsentiert sich Kristine dabei ruhig und einfühlsam, gar bedächtig. Streichersamples und sanfte Pianoklänge zieren diese sanften Nummern wie die erste Single „Fake a smile“, die wundervolle Dark-Pop Ballade „Blue emptiness“ und das einfühlsame Titelstück, dienen einer eher nachdenklichen Grundstimmung und spielen Liv Kristines Gesangsstimme gekonnt in den Vordergrund. Die Künstlerin beweist hier in besonderem Maße, dass auch mit minimalistischer Instrumentierung ganz große Gefühle und Emotionen erzeugt werden können.

Zu belangloser Hintergrundmusik verkommt „Enter my religion“ dabei keineswegs: besinnliche, gar melancholische Lyrics (u.a. nachzuhören auf der hervorragenden Coverversion des Bruce Springsteen Evergreens „Streets of Philadelphia“) und vereinzelt in das Gesamtprodukt eingewobene Rocksongs fordern eine ständige Präsenz des Hörers, der sich nunmehr gänzlich auf den Soundkosmos der Künstlerin einlassen will. Besonders der Opener „Over the moon“ lässt mit seinem treibenden Flamencogitarren-Rhythmus immer wieder aufhorchen und sollte, nicht zuletzt wegen seines äußerst eingängigen und wunderschönen Refrains bereits in kürzester Zeit zu einem absoluten Clubhit avancieren. Hellhörig wird der Konsument darüber hinaus bei den Stücken „My revelation“ und „Trapped in your Labyrinth“, die mit ihrem Keyboardeinsatz noch am ehesten an die (späte) Theatre of tragedy-Schaffensphase Kristines erinnern, jedoch keineswegs aus dem Rahmen fallen, sondern nur eine weitere Facette des Albums offenbaren.

Fazit: "Enter My Religion" betört den Hörer mit großartigen Melodien, verlockenden Rhythmen und einem Hauch von Folklore und entpuppt sich insgesamt als ein atmosphärisches Dark-Pop-Werk der Extraklasse. Anspruchsvolle Popfans und Anhänger der Blondine werden hier bestens bedient!

 

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